Wieder mal sehr kurzweilig, Brunettis erste Krise! Da hat Donna Leon wieder mal ein Buch vorgelegt, das nicht nur spannend, spitzfindig und aktuell ist, sie hat zum ersten Mal die Familie Brunetti in eine echte Krisensituation gebracht. Die Frage ist hier also, inwieweit die Brunettis in diesen Fall selbst verwickelt sind. Darf Brunetti selbst in die Aufklärung des Falles eingreifen? Wird er selbst eingreifen? Sind die Brunettis schuldig? Fragen über Fragen; wie in jedem Buch werfen die Antworten mehr und mehr Fragen auf. Und auch diesmal fehlt die Anspielung/Referenz auf Deutschland in diesem letzten Werk nicht. Dottore Brunettis achter Fall ist wie die anderen ein Meisterwerk und ein definitives Must Read. *Amazon.de* -------------------------------------------------------------------- Ja, es gibt ihn immer noch, er lebt in Venedig und seine Lieblingsgerichte werden von seiner klugen, aufregenden Frau gekocht. Commissario Brunetti ist diesmal trotz der Ankündigungen in den Vorausberichten wieder die Hauptfigur, seine diesmal immerhin zu Beginn der Handklung "aktive" Frau und der von ihr verurteilte Sextourismus nach Thailand verschwinden bald aus dem Geschehen, das sich wie notwendig als ein Mordfall herausstellt. Donna Leon, die in Venedig ungestört leben will und deshalb ihre Romane erst in den Staaten und dann sofort in den deutschsprachigen Ländern erscheinen lässt, kennt die Brücken und Gassen und hat mehr als einen Fahrplan der Vaporetti neben ihrem Laptop liegen. Deshalb und weil ihr immer wieder ein Lob der Serenissima mit in die Zeilen rutscht, wird sie auch mit diesem bereits achten "Fall" den ganzen Sommer über nicht nur in Jesolo oder Grado, sondern auch überall dort, wo potenzielle Venedig-Besucher daheim sind oder urlauben, gelesen werden. Venedig sehen und sterben, hieß es einmal. Jetzt müsstes es heißen, Donna Leon lesen und nach Venedig reisen - die Stadt hat ihrer zugereisten Autorin viel zu verdanken, gewiss auch den einen oder anderen Besucher, der sich mit einem der "Fälle" in seltener besuchten Gegenden verirrt hat. Ernsthaft, der diesjährige Roman von Donna Leon enttäuscht nicht so wie der vom vergangenen Jahr, sondern zeigt die Dame wieder auf ihrem Niveau. Wollen wir Venedig-Freunde hoffen, dass sie es noch lange halten kann und weiterhin ein so blendendes Amerikanisch schreibt, das bei Diogenes dann in Hast, aber vergleichsweise ordentlich ins Deutsche gebracht wird. Der kleine Trick, allüberall zu behautpen, diesmal handle es sich um die "Straftat" der Signora Paola Brunetti, ist legitim. Die Aussicht auf eine verbrecherische Frau eines ganz und gar nicht verbrecherischen "Commissarios" könnte zusätzliche Leser bringen. Jeder Einzelne sei Verlag und Autorin gegönnt. Wir alle lieben - Venedig. *Kurier 20./21. Mai 2000* f.e.

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Personen: Leon, Donna

Standort: Zell am See

Interessenkreis: D Kriminalromane