Es ist einer der spektakulärsten und in der DDR bis zuletzt geheim gehaltenen Fälle: Nach einem gescheiterten Fluchtversuch an der Grenze zur Bundesrepublik wird André Baganz, Sohn einer Deutschen und eines Afrikaners, 1981 in Frankfurt/Oder in Untersuchungshaft eingeliefert. Beim Versuch, aus der Haftanstalt auszubrechen, verschanzen er und drei weitere Gefangene sich in einem Hochhaus. Sonderkommandos von Polizei und Staatssicherheit belagern die Stadt, ein Polizist kommt zu Tode, die Geiseln bleiben unversehrt. Baganz, obwohl selbst nicht der Todesschütze, wird schließlich zu lebenslanger Haft verurteilt und nach Bautzen II verlegt dorthin, wo sonst nur die gefährlichsten Staatsgegner einsitzen. Das Stasi-Gefängnis wird zum Martyrium. Jahrelange Einzelhaft, Übergriffe, Psychoterror: Die Erinnerungen von Baganz, der 1991 entlassen wird, sind deshalb mehr als nur ein Zeitzeugenbericht. Seine Schilderung gibt erstmals detailgetreue Auskunft über die dunkelste Seite der Macht: über einen vom Geheimdienst betriebenen politischen Strafvollzug, der Menschen brechen wollte. Aber André Baganz ließ sich nicht brechen. Er kämpfte auch hinter den Gefängnismauern.
Personen: Baganz, Andre´
Leseror. Aufstellung: Erdgeschoss → Romane
Baganz, Andre´:
Endstation Bautzen II : zehn Jahre lebenslänglich / Andre Baganz. - Halle : Mitteldeutscher Verl., 2011. - 312 Seiten, [16] : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-89812-763-9 Festeinband : EUR 16,90
Belletristik, Romane, Erzählungen. Autobiographien - Signatur: Roman / Bag - Buch