1937 begibt sich eine junge britische Sängerin auf die Suche nach ihrer einst entführten Schwester nach Myanmar, wo sie auch das Geheimnis um ihre tot geglaubte Mutter lüftet.
Rezension
Nach dem Tod ihres Vaters reist die junge britische Sängerin Belle 1937 zu einem Engagement nach Myanmar, wo ihre Eltern einst gelebt hatten und ihre ältere Schwester als Säugling 1911 entführt und angeblich von ihrer Mutter ermordet wurde. Belles Eltern waren damals nach England zurückgekehrt, wo sich Belles Mutter auch nach Belles Geburt nicht von ihrer Depression erholen konnte. Belles Vater hatte seine Frau zur Erholung fortgeschickt und sie gezwungen, die damals 11-jährige Belle nie wiederzusehen, der er erklärte, die Mutter sei tot. Auf ihrer Reise erfährt Belle, was damals wirklich geschah. In zwei in chronologischer Reihenfolge und stetig sich abwechselnden Erzählsträngen baut Jeffries Spannung auf. Einerseits lässt sie Belles Mutter ihre Sicht der Geschehnisse von 1911 zehn Jahre später in der Ich-Form Revue passieren, andererseits berichtet ein personaler Erzähler über die gefährliche Suche Belles 1937 in Rangun. Die sensibel und glaubwürdig in das Geschehen eingebundenen Figuren bewegen sich vor dem jeweiligen politischen und sozialen Hintergrund Myanmars, das mit seiner Korruption und seinen Unruhen vor 100 Jahren erschreckende Parallelen zur aktuellen Lage aufweist.
Rezensent: Adelgundis Hovestadt
Personen: Jefferies, Dinah Koonen, Angela
Jefferies, Dinah ¬[Verfasser]:
Die vermisste Schwester : Roman / Dinah Jefferies ; Übersetzung aus dem Englischen von Angela Koonen. - 1. Auflage. - Köln : Lübbe, 2020. - 366 Seiten ; 22 cm. - aus dem Englischen übersetzt
ISBN 978-3-7857-2708-9 Broschur : EUR 16,00
Schöne Literatur - Signatur: Jeffe - Buch