Insekten spielen in der Kinder- und Jugendliteratur häufiger eine tragende Rolle, als man im ersten Moment – und mit dem Namen einer sehr bekannten Biene auf der Zunge – denken mag. Sie tummeln sich in den unterschiedlichsten Genres: Ermitteln mit harter Schale und weichem Kern in Paul Shiptons Insektenkrimi „Die Wanze“, fliegen heldenhaft Welten rettend durch Verena Reinhardts phantastisches Buch „Der Hummelreiter Friedrich Löwenmaul“ (1000 und 1 Buch 2|16, S. 60), sind in Jacqueline Kellys Entwicklungsroman „Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen“ Gegenstand großen Interesses eines Mädchens, das sich entgegen den Sitten ihrer Zeit mit Charles Darwins Evolutionstheorie auseinandersetzt, oder geraten real wie bildlich zwischen zwei Brüder in Simon van der Geests psychologischem Kinderroman „Krasshüpfer“ (1000 und 1 Buch 2|16, S. 48). In M.G. Leonards sehr britischem und leicht phantastischem Kinderroman „Käferkumpel“ sind die Titel gebenden Krabbeltiere Ergebnis gentechnischer Manipulation (größer als normal und mit mehr sozialer Kompetenz ausgestattet) und werden zu den Sidekicks dreier Abenteurer: Auf der Suche nach seinem mysteriös verschwundenen Vater freundet sich Darkus nicht nur mit Bertolt und Lucretia an, Außenseitern wie er, sondern auch mit einer Unzahl eigenwilliger Kleintiere. Gemeinsam kämpfen die Käfer und ihre Kumpel gegen zwei völlig zur Karikatur geratene Dummbösewichte sowie eine genial verrückte Wissenschaftlerin, aus deren Klauen – im wahrsten Sinn des Wortes – sie auch Darkus’ Vater retten. M.G. Leonard beweist im ersten Teil ihrer „Beetle-Trilogy“ nicht nur, dass sie die Klassiker der britischen Kinderliteratur, allen voran Roald Dahl, gelesen hat, sondern auch mit „Indiana Jones“ per du ist. Mit „Käferkumpel“ ist ihr ein unterhaltsames wie spannendes Abenteuer gelungen, das sich auch für Leser empfiehlt, die sich mit allzu literarischer Kost schwer tun.

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Personen: Leonard, M.G.

Schlagwörter: Antolin Klasse-6