Die Berichterstattung zum Stand der Inklusionsbemühungen in Deutschland stellt sehr oft Gruppe der Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in ihrer Gesamtheit in den Fokus. Differenziertere Berichterstattungen weisen darauf hin, dass zwischen den in den einzelnen Bundesländern ergriffenen Maßnahmen zur Umsetzung schulischer Inklusion und zwischen den einzelnen sonderpädagogischen Schwerpunkten große Unterschiede bestehen. Beide Dimensionen werden dort allerdings nicht gemeinsam untersucht. Dieser Fragestellung widmet sich der vorliegende Beitrag. Anhand einer Analyse aktueller Daten der Kultusministerkonferenz für das Schuljahr 2020/21 zeigt sich, dass die Chancen auf Inklusion im sonderpädagogischen Schwerpunkt Geistige Entwicklung durchgängig gering sind, allerdings bei erheblichen Unterschieden zwischen den Bundesländern. Des Weiteren stellte sich heraus, dass die sonderpädagogischen Schwerpunkte Lernen und a Emotionale und soziale Entwicklung den größten Beitrag zur Inklusion leisten. Abgesehen z von den vorgefundenen Differenzen hat sich der Integrationsanteil in nahezu allen Bundesländern und Förderschwerpunkten zwischen 2010 und 2020 erhöht. Dabei zeigt sich, dass bei den großen Unterschieden zwischen den sonderpädagogischen Schwerpunkten eher die in den einzelnen Bundesländern ergriffenen unterschiedlichen Maßnahmen für die Veränderungen der Integrationsanteile verantwortlich sind. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die in manchen Bundesländern vorgenommenen Veränderungen in der Feststellung des Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung zu einer abnehmenden Validität in den Daten führen.
In most cases monitoring on inclusion in Germany has its focus on pupils with special needs as a whole. Differentiated reports emphasize that there are contrasts concerning the political actions in the federal states and between the different special needs. Unfortunately, the two dimensions are not analysed together. The present report puts its focus on this research question. Based on an analysis of current data from the German 'Kultusministerkonferenz' from 2020/2021 it is shown that the chances for inclusion with focus on mental handicaps are generally low. But there are big differences between the federal states. Pupils with learning handicaps or handicaps in their emotional and social development contribute most to inclusion. Despite these differences the rate of inclusion has increased in nearly every federal state and every special need focus between 2010 and 2020. It is shown further, that - given big differences between special needs focusses - the different actions that were taken in each federal state were responsible for the change in the inclusion rates. But it has to be taken into account that in some of the federal states the change in the diagnosis of handicaps led to a decreasing validity of the data.
Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2023/6
(2023)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik
Personen: Eckert, Thomas Dworschak, Wolfgang
Eckert, Thomas:
Wie gelingt schulische Inklusion mit Blick auf die sonderpädagogischen Schwerpunkte und Bundesländer? / Thomas Eckert ; Wolfgang Dworschak, 2023. - Seite 244-255 - (Zeitschrift für Heilpädagogik)
Zeitschriftenartikel