Ein jüdisches Mädchen macht sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf den Weg, seinen Bruder zu suchen. (ab 14) (JE) 1945, nach der Befreiung des Konzentrationslagers Groß-Rosen in Polen. Die 18-jährige Zofia Ledermann darf nach Monaten im Krankenhaus endlich aufbrechen, um ihren Bruder Abek zu suchen, von dem sie im Krieg getrennt wurde. Er ist der Einzige, der ihr geblieben ist, alle anderen Mitglieder ihrer jüdischen Familie wurden beim Ankommen im KZ Birkenau nach links geschickt. Zu den Gaskammern. Nur Zofia und ihr Bruder durften nach rechts. Die Suche nach Abek führt Zofia über ihre alte Heimatstadt Sosnowiec in das Lager Föhrenwald in Deutschland, in dem sich ehemalige Häftlinge verschiedener Lager aufhalten und versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen. Obwohl ihr Bruder nicht dort ist, bleibt die junge Frau fürs Erste in dem kleinen Städtchen und setzt von dort aus ihre Suche fort. Sie schließt neue Freundschaften, etwa mit der quirligen Breine oder dem verschlossenen Josef, der auch mehr sein könnte als ein Freund. Zofia ist hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Abek und stetiger Angst. Wie soll sie ihn unter Millionen Menschen finden? Und wie kann sie weiterleben, falls er gestorben ist? Wie "Das Mädchen im blauen Mantel", der erste auf Deutsch erschienene Roman der amerikanischen Autorin, beschäftigt sich auch das aktuelle Buch mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Monica Hesse lässt die LeserInnen mit ihrer Protagonistin mitfühlen, hoffen und ihren manchmal etwas wirren Gedanken beiwohnen. So entsteht auch eine gewisse Verbundenheit mit Zofia. Allen Bibliotheken empfohlen.
Hesse, Monica: Sie mussten nach links gehen / Monica Hesse. Aus dem amerikan. Engl. von Cornelia Stoll. - München : cbj, 2020. - 444 S. ISBN 978-3-570-16602-4 fest geb. : EUR 18,000
Zugangsnummer: 2021/0008
Jugendbücher (ab 12 Jahre) -
Signatur: Hesse -
Buch